Die Seebestattung hat eine lange und ehrwürdige Tradition, die bis in die griechische Antike zurückreicht. Schon damals waren die Menschen von der unendlichen Weite und der mystischen Kraft des Meeres fasziniert. Diese Verbindung zur Natur und das Streben nach einem ewigen Dasein im Rauschen der Wellen haben die Seebestattung zu einer bedeutenden Form des Abschieds gemacht.
In unserer modernen Zeit, in der die Pflege von Grabstätten oft mit Herausforderungen verbunden ist, entscheiden sich immer mehr Menschen für diese besondere Art der Bestattung. Neben den praktischen Aspekten, wie den geringeren Kosten im Vergleich zu traditionellen Beisetzungen, spielt auch der Wunsch eine Rolle, im Einklang mit der Natur zu ruhen und Teil des ewigen Kreislaufs des Lebens zu werden. Die Vorstellung, dass die Asche eines geliebten Menschen im Meer verweht wird und somit für immer gegenwärtig bleibt, bietet vielen Trost.
Der Ablauf einer Seebestattung ähnelt dem einer Feuerbestattung: Der Verstorbene wird im Krematorium eingeäschert, und die Asche wird in einer speziellen Seeurne aufbewahrt. Diese Urne ist so gestaltet, dass sie sich sanft im Wasser auflöst und die Asche freigibt. Die Beisetzung erfolgt außerhalb der Drei-Meilen-Zone, wo maritime Bräuche beachtet werden. Angehörige können an diesem feierlichen Akt teilnehmen und erleben dabei einen Moment des Abschieds inmitten der Natur.
Ein besonderes Merkmal der Seebestattung ist das Schiffstagebuch sowie die Seekarte, die den Angehörigen ausgehändigt werden. Diese Dokumente enthalten nicht nur Informationen über den genauen Ort der Beisetzung, sondern bieten auch einen symbolischen Bezug zur Reise des Verstorbenen auf den Wellen des Lebens. So bleibt die Erinnerung an den geliebten Menschen lebendig – nicht nur in den Herzen seiner Angehörigen, sondern auch in den unendlichen Weiten des Meeres.
Die Seebestattung ist ein würdevoller Abschied, der inmitten der Natur und des Meeres stattfindet. Der Ablauf beginnt damit, dass sich die Angehörigen etwa 10 Minuten vor der Abfahrt an der Anlegestelle versammeln. Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder rechtzeitig eintreffen, um gemeinsam diesen besonderen Moment zu erleben.
Sobald alle Angehörigen an Bord sind, legt das Schiff ab und steuert den Beisetzungsort an, der sich in der Nähe des Leuchtturms Kiel (Stoller Grund) oder im Kieler Tief befindet. Während der Fahrt haben die Trauergäste die Möglichkeit, die frische Seeluft zu genießen und sich auf den bevorstehenden Abschied einzustellen.
Am Beisetzungsort angekommen, begeben sich die Angehörigen auf das Achterdeck des Schiffes. Der Kapitän trägt die Urne mit dem verstorbenen Angehörigen ebenfalls auf das Achterdeck und setzt die Flagge auf Halbmast – ein Zeichen des Respekts und der Trauer. Nach einem kurzen Moment der Stille spricht der Kapitän einige maritime Abschiedsworte, die den Verstorbenen ehren und den Anwesenden Trost spenden sollen.
Im Anschluss senkt der Kapitän die Seeurne behutsam ins Meer. Dieser feierliche Akt wird von vier Doppelschlägen mit der Glocke begleitet – insgesamt acht Schläge, die symbolisch das Ende der Wache auf dieser Welt markieren. Um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, umkreist das Schiff anschließend die Beisetzungsstelle. Währenddessen kann sanfte Musik im Hintergrund gespielt werden, um eine besinnliche Atmosphäre zu schaffen.
Nach diesem emotionalen Moment nimmt das Schiff Kurs zurück zum Anleger. Die Flagge wird wieder gehisst, was den Abschluss der Zeremonie symbolisiert.
Es ist wichtig zu beachten, dass Änderungen im Ablauf möglich sind und im Vorfeld abgesprochen werden sollten. Eine Seebestattung dauert in der Regel etwa 1,5 Stunden. Bei längerer Anreise empfehlen wir dringend, vor Abfahrt noch einmal die aktuelle Seewetterlage zu erfragen. Sollte es aufgrund von Wetterbedingungen oder technischen Gründen nicht möglich sein, die Beisetzungsfahrt durchzuführen, werden wir Sie nach Möglichkeit rechtzeitig informieren.
Ostseebestattung z.B. ab
Nordseebestattung z.B. ab
Weitere Bestattungsarten: